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Wieder einmal hatte ich Gelegenheit, eine interessante neue Dampfe zu testen: Die LYNDEN AIR – eine in Berlin entwickelte geregelte Subohm-“Dampfmaschine”, die auf den ersten Blick etwas Verblüffendes hat, und auf den zweiten mit innovativen Details erfreut, denen man größere Verbreitung wünscht!
Verblüffend finde ich, dass das Teil mit starken 27 mm Durchmesser und 152 mm Länge (inkl. Drip-Tip) einerseits wuchtig wirkt, aber dennoch elegant. Die LYNDEN liegt auch gut in der Hand, sobald man sich an das Gewicht von ca. 200g gewöhnt hat (mit Liquid auf der Küchenwaage gewogen). Die Haptik ist super und aufgrund der Dicke steht die LYNDEN AIR wie eine Eins auf dem Schreibtisch – für mich klar eine “Home-Dampfe”, kein Gerät für unterwegs, wo ich mit eher zierlichen Händen doch kleinere bzw. schlankere E-Ziggis nutze. Das Design – ja, für mich kommt Aussehen vor Technik! – finde ich sehr gelungen, eine harmonische Mischung aus anthrazit-farbener gummierter Soft Touch-Oberfläche und Edelstahl, die die Dampfe zum Hingucker macht.
Was ich – nicht nur bei dieser, sondern bei viele Nieder-Ohm-Dampfen – nicht so toll finde, ist dieses Drip-Tip im Stil “kurzes offenes Rohr” mit deutlich größerem Durchmesser als ihn die Mundstücke aufweisen, die ich üblicherweise nutze. Aber das ist wohl zwangsläufig mit dem Niederohm-Dampfen verbunden, ich hab mal gelesen, dass man sich mit schmalen Kunststoff-Teilen bei hohen Watt-Zahlen die Lippen verbrennen würde (wer dazu mehr weiß, bitte mal in den Kommentaren erklären!).
Was die technischen Features angeht, so bietet die LYNDEN AIR sowohl Temperaturkontolle (150 — 315° C) als auch variable Watt (5 — 40 W). Sie ist komplett zerlegbar und durchaus einfach zu bedienen, auch für Technik-Muffel wie mich.
Zum Lieferumfang gehören:
- 1 LYNDEN AIR AKKU (1900 mAh)
- 1 LYNDEN AIR TANK mit 0,5 Ohm Nickel-Chromium OCC Verdampfer
- 1 0,5 Ohm Nickel-Chromium OCC-Ersatzverdampfer
- 1 Magnet USB Ladegerät
- 1 LYNDEN AIR POCKET Stofftasche
- 1 dt. Bedienungsanleitung
Die Sicherheitsfeatures können sich ebenfalls sehen lassen: Nach 10 Sekunden Ziehen schaltet sich die LYNDEN AIR automatisch ab, ebenso bei einem Widerstand unter 0,12 Ohm (wie tief kann man eigentlich kommen? Nun ja, ich hab’ davon nicht wirklich Ahnung…), dazu gibts den Tiefenentladungsschutz, sowie Kurzschlussschutz und Überspannungsschutz. Nicht Sicherheit, aber Kontrolle bringt ein kurzer Vibrationsalarm nach 12 Zügen – so kann man seinen Konsum im Vergleich zur “Pyro” ganz gut schätzen.
Innovatives Feature: die Befüllung
Eine richtig gute Idee hatten die Konzeptioner der LYNDEN AIR in Sachen Liquid-Befüllung: Man dreht einen Ring am oberen Rand der Dampfe und füllt das Liquid über eine Öffnung ein, die dann durch erneutes Drehen des Rings wieder verschlossen wird. Genial! Kein Gewürge mehr, um mit dem Liquid-Ausguss zwischen Wand und Verdampferkopf zu zielen – toll! Allerdings muss man aufpassen, dass man mit dem Ring nicht gleich auch den Tank aufdreht – dann suppt es natürlich doch raus, das ergibt sich vermutlich zwangsläufig aus der “kompletten Zerlegbarkeit”.
Magnet-Ladegerät, Air-Control
Sehr elegant geschieht das Aufladen der LYNDEN AIR, denn am anderen Ende des USB-Ladekabels befindet sich nicht das übliche Dreh-Gewinde, sondern ein Magnetkontakt, den man einfach “anklickt” – superbequem! Auch während des 3 bis 4-stündigen Aufladens kann man die Dampfe nutzen. Allerdings wäre es dafür praktischer gewesen, das Kabel seitlich ausgehen zu lassen und nicht am Boden. Dann könnte man sie nämlich auch hinstellen!
Die Luftzufuhr kann man mit der stufenlosen Airflow Control gleich an zwei Stellen regeln, an der Basise und am Drip Tip. Auch das eine schöne Sache, da man damit auch ein wenig die Temperatur des Dampfs beeinflussen kann.
TPD2 konform? Anfängergerecht?
Die LYNDEN AIR wird als TPD2-konform bezeichnet, soll also den Anforderungen der ab Mai 2016 gültigen Europäischen Tabakproduktrichtlinie genügen. Dadurch erklärt sich auch der “nur” 2 ml-fassende Liquid-Tank, der von manchen Usern als zu gering dimensioniert empfunden wird. Das sehe ich nicht so, denn das Befüllen ist ja einfach. (Was die TPD2, umgesetzt in nationales Recht, ab Mai für die E-Zigarette bedeutet, fasst ein Artikel auf ExSmokers zusammen).
Ob man die innovative Dampfe als Einsteigergerät empfehlen kann, da scheiden sich die Geister. Klar, die Inbetriebnahme ist nicht schwierig, aber will man sich als Einsteiger/in wirklich mit so Details wie Watt, Volt, Ohm und Airflow auseinander setzen? Man muss das nicht machen, sicher, aber natürlich lädt die Dampfe dazu ein. Wer über allerlei Features verfügt und auf dem Display diverse Anzeigen sieht, fühlt sich automatisch motiviert, diese Dinge auch durchblicken und sinnvoll nutzen zu wollen. Hinzu kommt – meine Meinung! – auch das gewöhnungsbedürftige DripTip dieser (und anderer) Niederohm-E-Zigaretten, das vom Feeling beim Rauchen einer Pyro doch deutlich abweicht. Ich sehe die LYNDEN AIR eher als ein Gerät für fortgeschrittene Dampfer/innen, beim Umstieg selber standen für mich nämlich ganz andere Aspekte im Vordergrund als High-End-übliche technische Details.
Hallo Claudia,
offenbar hast Du Dich von dem Pferdetritt gut erholt, dass du nochmal ein Subohmgerät ausprobieren gewagt hast 😀
Kann es nicht sein, dass die Hersteller was falsch verstanden haben? Denn dieses Gerät wird ja nicht befüllt verkauft, oder? Also hätte der Tank größer sein dürfen.
Da ich Unabhängigkeit schätze, wäre das kein Gerät für mich mit fest verbrautem Akku usw.
Ein Gedanke zum Drip-Tip: Kannst Du nicht eines Deiner Drip-Tips oben aufsetzen? Vielleicht hast Du eines, das kürzer ist, also nur einen O-Ring hat, dann müsste das gehen.
Likodablogrü
Kurbelursel
Nachtrag:
Das Drip-Tip nicht anstelle des mitgelieferten, sondern dort hinein, meinte ich. 😉
Hiho Claudia,
zum Thema Drip-Tip ein Erklärungsversuch:
“…ich hab mal gelesen, dass man sich mit schmalen Kunststoff-Teilen bei hohen Watt-Zahlen die Lippen verbrennen würde…”
Das stimmt so nicht ganz. Der Sinn der größeren Durchmesser liegt vielmehr darin die größere Dampfmenge abzutransportieren, damit wird verhindert das zuviel Dampf in Kamin und Verdampferkammer verbleibt was zu erhöhter Kondenswasserbildung führt, dieses läuft dann gerne mal aus oder lässt den Verdampferkopf absaufen.
Die Länge des Drip-Tips ist schlicht und einfach eine Frage des Geschmacks, sehr lange Drip-Tips können beim Transport des Gerätes stören, sorgen aber auch für einen kühleren Dampf.
Ob Metall oder Kunststoff ist schon eher entscheidend bei hohen Leistungen. Drip-Tips aus Metall werden schonmal sehr warm bei viel Watt (aber nicht genug für Verbrennungen). Hier ist Kunststoff klar im Vorteil.
Allerdings ist das bei einem 40W Gerät wie der Lynden noch kein Thema.
Noch kurz zum Thema Widerstand:
“…ebenso bei einem Widerstand unter 0,12 Ohm (wie tief kann man eigentlich kommen?)…”
Wenn man sich darüber im klaren ist was man tut und über die entsprechenden Akkuträger und Akkus verfügt kann man deutlich unter 0,1 Ohm wickeln und explosionsfrei dampfen. Dann meistens mechanisch, nur einige wenige geregelte Boxen feuern im Watt-Modus so niedrig (ab 0,05 Ohm).
Hier wird dann auch das Thema Temperatur am Drip-Tip relevant.
Das ist aber mMn kein Betätigungsfeld für Ein- und Umsteiger.
Die “normalen” Geräte mit Fertigköpfen sind inzwischen so gut das man sich nicht mehr zwangsläufig mit der Selbstwickelei beschäftigen muss um Geschmack und Dampf zu optimieren.
Ohne viel technisches Interesse macht es auch wenig Sinn und kann gefährlich werden die Pfade des geregelten Dampfens mit Fertigköpfen zu verlassen.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß und Erfolg beim dampfen und bloggen.
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