Vermutlich bin ich nicht die Einzige, die sich an den Stress verschiedener Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, leidvoll erinnert. Viele schaffen den körperlichen Entzug, stehen die ersten Wochen mit oder ohne Hilfsmittel ganz gut durch, getragen von der Euphorie: endlich frei von dem ganzen Dreck! Doch das ist erst der Anfang: Je länger man geraucht hat, desto mehr hängt man an Traditionen und Ritualen, die sich rund ums Rauchen gebildet haben. Vor und nach einer “Besprechung”, morgens die ERSTE zum Kaffee, die schier unverzichtbare Zigarette nach dem Essen – und nicht zu vergessen die “Zigarette danach”. All das und noch viel mehr ist jetzt weg und fehlt, schmerzlich spürbar, auch wenn man sich das gerne als “Befreiung” schön redet oder zu ignorieren versucht. Es dauert, bis man Alternativen etabliert hat und oft dauert es einfach zu lange – oder die Alternativen haben einfach zu viele Kalorien! 🙂
Nie wieder? Die Rückfall-Falle
Meine ca. sieben Rauchstoppversuche, die bis zu einem halben Jahr andauerten, scheiterten alle auf die gleiche Weise: Irgendwann probierte ich mal wieder eine, einfach um auszuprobieren, wie das nach so langer Abstinenz wohl empfunden wird. Schließlich schmecken Zigaretten nicht wirklich, was man als Nichtmehrrauchende auch deutlich merkt. Und ja: es kann sogar widerlich schmecken – und dennoch fühlt man sich motiviert, es nochmal zu versuchen: Da war doch mal was… Ich redete mir ein, ganz gelegentlich mal eine rauchen zu können, ohne in den alten Konsum zurück zu fallen. Aber nein: schon bald ging mir das Schnorren auf die Nerven, ich kaufte wieder ein Päckchen Tabak, das erst noch eine ganze Woche lang hielt, aber schon bald war ich wieder auf dem alten Level von ca. 30 Selbstgedrehten pro Tag. Die Nichtraucher-Kommunikatoren haben recht: Wer abstinent bleiben will, sollte NICHT MAL EINE rauchen, nie nie mehr!
Dieses “nie mehr” zu denken ist für stark Rauchende an sich schon Stress. Schließlich hat man mit der Zigarette viele positive Erlebnisse und Empfindungen verbunden, da jagt so ein “nie mehr!” schon ziemlichen Schrecken ein, auch wenn man es in der ersten Rauchstopp-Freude nicht zugeben mag. Deshalb wird empfohlen, den Gedanken zu vermeiden und statt dessen “heute rauche ich nicht” zu denken – ein schwieriges geistiges Ikebana, wenn man doch überall auf das warnende “nie wieder!” stößt. Weiterlesen →